Das Jahr neigt sich dem Ende zu und wir bei Drop In e.V. blicken glücklich und zugleich ein kleines bisschen stolz, auf viele bunte Projekte zurück. Unser Hauptaugenmerk lag dabei auf der Arbeit mit geflüchteten Jugendlichen. Hierbei setzten wir auf unsere bewährte Kombination aus Bildung und Erlebnispädagogik, wie z.B. täglichen Deutschunterricht und kostenlose Skateboarding-Workshops.
Hierfür haben wir auch 2018 wieder montags bis freitags alle Jugendlichen zum Projekt Gemeinsam Starten – fit für die Schule in unsere Vereinsräume eingeladen. Kostenlose Sprachförderung, außerdem Nachhilfe, Unterstützung bei Bewerbungsanschreiben oder Amtsterminen sowie daran anknüpfende niedrigschwellige Freizeitangebote standen so täglich auf dem Programm.In den Berliner Schulferien hatten Interessierte die Gelegenheit sich für unsere kostenfreie Ferienschule anzumelden. Hier wurde im Klassenformat intensiver Deutschunterricht mit spannenden Freizeitangeboten kombiniert und so eine effektive explizite und implizite Sprachförderung geschaffen. Auf gemeinsamen Ausflügen ins Jump House oder das Computerspiele-Museum wurden neue Freundschaften geschlossen und die deutsche Hauptstadt erkundet.
Montags von 15:30 – 17:30 Uhr luden wir ganzjährig junge Skateboardfans mit Fluchterfahrung, sowie Anwohner aus den umliegenden Kiezen zum ebenfalls kostenlosen Workshop Boarding Time in die Skatehalle-Berlin ein. Skateboarding ist eine Sportart, die über Ländergrenzen und soziale Schichten hinaus miteinander verbindet und sich daher wunderbar dazu eignet Freundschaften zu knüpfen und das Selbstwertgefühl der Teilnehmer zu stärken. Die Einfindung in die neue Umgebung kann so auch langfristig erleichtert werden. Unter dem Motto „boards not borders“ gibt es übrigens auch bald spannende Neuigkeiten in Kooperation mit einem Berliner Skateboardlabel.
Jeden 2. Montag luden wir zum inklusiven Workshop WCMX (Wheelchair Motocross) in die Skatehalle-Berlin ein. Beim Wheelchair Skaten konnten Fußgänger und Rollstuhlfahrer gemeinsam neue Tricks auf dem Board oder mit dem Rollstuhl erlernen. Das Ziel unseres Projekts WCMX goes Berlin ist es, ein regelmäßiges Angebot im Bereich des Wheelchairskating zu etablieren, wie es z.B. in den USA schon lange der Fall ist. Wir wollen den Rollsport für RollstuhlnutzerInnen öffnen und langfristig das Skateboardfahren inklusiver machen. Am ersten Maiwochenende 2018 fand außerdem bei strahlendem Sonnenschein das 1. WCMX Weekend Berlin/ Potsdam mit dem deutschen Profi David Lebuser statt.
Im Projekt Lerngarten verschönerte unser junges Team in Eigenregie unseren Außenbereich und baute dort eine funktionsfähige Outdoor-Küche aus Holz. Das Projekt kommt allen Jugendlichen zugute, die einen Ort zum gemeinsamen Kochen, Essen oder einfach nur abhängen suchen: Sprachschüler, Geflüchtete, Rollstuhlfahrer, Skatebegeisterte, kreative Köche, Designer, etc. In einem parallelen Projekt wurde der Lerngarten um einen Skategarten erweitert. Dafür bauten wir Rampen und Bodenplatten, um unseren Außenbereich skatebarer zu gestalten.
Jeden Donnerstag begeisterten die Kiezköche unsere TeilnehmerInnen. Gerichte aus aller Welt, von Baba Ganoush bis hin zu Pfannenbrot wurden von den Jugendlichen unter Anleitung des Tafel-Akademie Kochs Steffen zusammen zubereitet und, ganz klar, anschließend genüßlich verzehrt. Parallel dazu designten wir ein Kochbuch mit Bildern vom Kochen sowie allen selbst kreierten Rezepten. Wer noch ein besonderes Weihnachtsgeschenk braucht kann sich übriges noch flugs eins bei Drop In e.V. abholen!
Jeden Dienstagnachmittag wurde beim Kunstprojekt RAW- ins Licht gerückt! nicht nur unsere Außenfassade neu gestaltet. Das Projekt für Jugendliche mit und ohne Fluchthintergrund widmete sich den Themen „Ich und meine Kunst“, „Ich und mein Kiez“, „Ich und meine Geschichte“. Dabei erkundeten die TeilnehmerInnen das RAW-Gelände, seine Geschichte, Gegenwart und Zukunft. Auch Installationskunst sowie das Erlernen von Graffiti- und Stenciltechniken trugen zu künstlerischer Bildung und kreativem Output der Jugendlichen bei.
Auch dieses Jahr waren wir wieder Teil des deutsch-griechischen Austauschprojekts START!- Create Cultural Change. Ziel des Programms ist es, durch den Austausch mit soziokulturellen Projekten in Deutschland neue Perspektiven für Berufseinsteiger in Griechenland zu schaffen und den sozialen Zusammenhalt in Europa zu stärken. Unsere Hospitantin Polyna erhielt bei uns Einblick in ein soziokulturelles Arbeitsumfeld und bereitete in Zusammenarbeit mit unserem Team ihr eigenes Streetart-Miniprojekt vor. Hiermit bewarb sie sich dann für die zweite, in Griechenland stattfindende, Hauptphase von START! - Create Cultural Change, an dessen Ende das Erstellen einer interaktiven App steht. Wir freuen uns, dass sie es in die finale Runde geschafft hat und sind gespannt auf das Endprodukt – eine App in Form einer digitalen Streetart-Map.
2018 setzten sich die TeilnehmerInnen im Projekt Zukunftsheldinnen künstlerisch und journalistisch mit den Themen Berufsperspektive, Frauen und Migration in Bezug zur eigenen Person auseinander. Dabei wurden ihre Medienkompetenzen und deutschen Sprachkenntnisse gefördert. Unsere Zukunftsheldinnen sind Frauen mit Migrationshintergrund, die bewundernswerte berufliche Wege eingeschlagen haben und hierzu von unseren jungen Mädchen und Frauen interviewt wurden.
Unser Programm zur politisch-historischen Bildung führte uns dieses Jahr auf den Campus Rütli. Im Rahmen der Internationalen Woche gegen Rassismus führte Drop In e.V. im März einen Workshop zum Thema Ausgrenzung und Identität am Campus-Rütli in Berlin-Neukölln durch. Gemeinsam mit den SchülerInnen der 4.-6. Klasse haben wir uns anhand der Themen Rassismus, Antisemitismus und Geschlechterrollen mit Klassenzusammenhalt und Gruppenidentität auseinandergesetzt. Weitere Schul-Ags führten wir u.a. mit der Lina-Morgenstern-Oberschule in Kreuzberg, der Gustav-Heinemann-Oberschule in Marienfelde oder dem Johann-Gottfried-Herder-Gymnasium in Lichtenberg durch.
Spannenden Besuch erhielten wir im Herbst von 17 ProjektmanagerInnen und NGO-VertreterInnen aus der Ukraine, die im Rahmen des Besucherprogramms der Bundesregierung auf Einladung des Goethe-Instituts an einer 7-tägigen Informationsreise zum Thema „Entwicklung von Industrieregionen zu kulturellen oder touristischen Regionen“ teilnahmen. Die Delegation besichtigte unsere Vereinsräume und erhielt einen Einblick in unsere politische Bildungsarbeit.
Erwachsene (Wieder-) EinsteigerInnen, und alle anderen, die sich einen geschützten Raum für ihre Skatesession wünschen konnten 2018 immer donnerstags von 20:00 – 0:00 Uhr an unserem Projekt Skateboarding for Everybody teilnehmen. Hierbei standen euch dieses Jahr zwei unserer erfahrensten Trainer und Vorstandsmitglieder, Joest Schmidt und Kim Wibbelt, in der Skatehalle-Berlin zur Seite.
Um Jugendliche mental und physisch zur Achtsamkeit mit sich und dem Gegenüber zu schulen veranstalten wir jeden Freitag einen kostenfreien Selbstverteidigungskurs im Sportraum des SGL. Trainer Kevin Wicke erklärt den Kids wie sie sich in potentiellen Bedrohungsszenarien am besten verhalten können und schult gleichzeitig die körperliche Fitness.
Auch außerhalb der Reihe gab es dieses Jahr viele erwähnenswerte Veranstaltungen. Auf den East Side Music Days ermöglichte es unser Partner Anschutz hilft e.V. unseren Traum vom Bau eines mobilen Skatebodens umzusetzen und ihn das erste Mal aufzubauen. Der Skateboden mit zugehörigen Rampen ermöglicht es nahezu überall, unabhängig von Bodenbeschaffenheit oder Gefälle, der Sportart nachzugehen. Interessierte Festivalbesucher hatten vor Ort, unter Anleitung unserer Trainer, die Möglichkeit erste Gehversuche auf dem Skateboard zu unternehmen. Diese erfolgreiche Premiere wiederholten wir im Spätsommer auf der Eröffnung des Mercedes-Benz-Platz in Berlin-Friedrichshain.
Erwähnenswert sind außerdem der RAW-Tag der offenen Häuser oder auch unser Skateboard-Flohmarkt, auf dem 2nd hand Skate-Hardware, Klamotten und Schuhe den Besitzer wechselten. Beide Veranstaltungen nahmen wir zum Anlass unsere Tore für alle interessierten Gäste zu öffnen. Auch unsere Halloween-Party mit schaurig-schöner Verkleidung war, im Rahmen von Gemeinsam Starten-fit für die Schule, ein klares Teilnehmer-Highlight.
Unser ganz persönliches I-tüpfelchen war jedoch die Feier zum 3-jährigen Vereinsgeburtstag, die wir mit leckerem Essen und einer aufregenden Partie „Game of Skate“ zelebrierten. Wir sind sehr dankbar für alle, die uns bisher auf unserem Wege unterstützt haben und freuen uns auf eine aufregende, gemeinsame Zukunft. Soviel sei verraten – wir haben Großes mit euch vor! Ein extra Dankeschön geht an dieser Stelle an unsere Förderer und Unterstützer, die Skatehalle-Berlin, den Vorstand, der den Verein auf Ehrenamtsbasis aufgebaut hat, unsere Mitarbeiter, die vielen ehrenamtlichen Helfer, sowie natürlich auch an alle Teilnehmer und Besucher unseres offenen Jugendclubs. Dank Ihnen und wunderbarer Spendenaktionen seitens der DKB-Bank oder der Berliner Stadtwerke können wir auch 2019 wieder wertvolle, gemeinnützige Projekte in die Tat umsetzen.
In diesem Sinne, auf ein gesundes, erfolgreiches und spannendes Jahr 2019!
Euer Drop In e.V.
PS: Zum Schluss noch eine kleine Bitte für eure Weihnachtseinkäufe. Wir sind Partner beim Spendenprogramm amazon-smile des online-Händlers - wählt ihr uns dort aus, erhalten wir einen kleinen Prozentsatz je Einkauf als Spende, d.h. einkaufen und Gutes tun ohne Mehrkosten für euch. Alle Informationen und der Link dazu hier: amazon smile Programm
Ein herzliches Dankeschön geht an dieser Stelle noch einmal an unsere Förderer & Unterstützer!
Gemeinsam Starten - fit für die Schule & Berliner Ferienschulen – Sprachförderung, Bildung und Teilhabe für geflüchtete Kinder und Jugendliche. Ein Programm der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung gefördert durch die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft des Landes Berlin.
Das Projekt Boarding Time wurde aus Mitteln der Robert Bosch Stiftung gefördert.
Katarina-Witt-Stiftung (WCMX)
Die Bundesvereinigung soziokultureller Zentren e.V. (START! Create Cultural Change)
Jugend ins Zentrum, Bundesvereinigung soziokultureller Zentren e.V., Kultur macht STARK, Bundesministerium für Bildung und Forschung (RAW- ins Licht gerückt)
Die Tafel-Akademie, Kultur macht Stark. Bündnisse für Bildung, Bundesministerium für Bildung und Forschung (Kiezköche)
Die Jugendjury (Lerngarten)
Fonds Soziokultur (Skategarten)
Anschutz hilft e.V. (East Side Music Days & Mercedes-Benz-Platz Eröffnung)
Die Skatehalle-Berlin
Inpeddo Skateboards
DKB-Bank (DKB Herzenswunsch Spendenaktion)
Die Berliner Stadtwerke
Die deutsche Telekom Stiftung
Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg
Fotos: Fabienne Karmann, Marie Kircher, Jonathan Meißner
